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Verwüester, Tyrann…Polsterhund!
Die Lektüre frühneuzeitlicher Quellen ist immer wieder ein Genuss! Vor allem, wenn sich darin der ein oder andere Begriff findet, über den wir heute schmunzeln können.
In einem Büchlein über das Schottenstift und seine Gründung von Johann Rasch aus dem Jahr 1586 findet man in der Vorrede vom Autor Kritik an der – oftmals offenbar verderbten – Geistlichkeit. Die betreffenden Personen bezeichnet er nicht nur als vnachtsam und aigennuzig statt gmainnuzig, tyrannen und verwüester, sondern auch als sibenschläffer und trägfaul polsterhund. Letzteres werden wir in unseren Sprachgebrauch übernehmen und, wenn sich einmal jemand als Faulpelz zeigt und sich nicht aufraffen kann, etwas zu erledigen, dann werden wir ihn liebevoll einen trägfaulen polsterhund nennen.
Quelle: Johann Rasch, Stifftung vnd Prelaten vnser lieben Frauen Gottshaus Benedicterordens genannt zu den Schotten zu Wienn in Osterreich Anno Domini MCLVIII (1586), fol. 5r.